Lieber Bruno Epple,
mir Mondfänger sind truurig und mund Abschied neh,
wo Du doch üserer Narrezunft so viel Schönes häsch geh.
Du häsch mit Dinere Doris entworfe für üs ä ganz bsunders Narrehäs
ans für d´Familie ohne tüüre Holzlavere aber mit Mehlsieb ä schääs
Dieselle Siebler mit ufgstickte Gsichter sind hüt üsern große Familieschatz
und Euern erste Häsentwurf hät im Fasnachtsmuseum en Ehreplatz.
Im Dialekt greimt und guet passend zu de Musik häsch Du
die Texte zu üsere Mondfängerlieder au no gschriebe dezu.
Du lebsch für üs ewig wieter in „Sepp wach uff“ und em „Moofänger vu Wange“
au bi „Wenn de Moo am Himmel hanget“ bliebed Dine Worte im Ohr dinne hange.
Für die Narreblättle „s’Güllefass“ häsch Du könne malerisch gestalte
schöne Titelblätter, die me sogar vu Dir handsigniert durft erhalte
Und zu de Narreelteretrauung häsch Du gschriebe die Trauzeremonie
und au no selber ufgführt mit Dim unvergessene
„Vinceluna sell schwör i“.
Wie mir Mondfänger zu üserem Name ko sind
des waß in Wange au hüt no ä jedes Kind.
Statt Mondsilber hommer gschöpfed i üsere Säckle
bloß g´siebedes Wasser mit eme Gschmäckle.
Du häsch die Geschichte dazu in passende Worte verpackt so bliebt se hange
und dezu isch es no ä Liebeserklärung worre a Dine Heimat a Wange.
Mir zitiered:
Dies Wangen, ein Dörflein auserkoren
sei poetisch nun heraufbeschworen.
Wo der Rhein ganz leise zum Bodensee
sein Lebewohl sagt, sein letztes Ade
wo Pappeln flammend zum Himmel langen: ist Wangen
Wo Wälder zum Ufer hinunter wallen
und Äpfel mild in den Schoß dir fallen.
Tomaten saftig an Stecken erglühn
und der Kohl sich kugelt in fettem Grün,
wo Bohnen gebüschelt an Stangen prangen ist Wangen
Wo der Sommerwind zärtlich mit Weiden plaudert
und das Schilf unter Frühlingsföhn erschaudert,
wo Nüsse und Kirschen dein Leben versüßen
und Schweizer Berge herüber grüßen,
wo am Himmel dir lauter Geigen hangen da ist Wangen
Drum:
Do wo mir Mondfänger a Fasnacht dond Dine Liedtexte singe
und em Narrresome üsere vu Dir textete Gschichte vorbringe
do wird Di Andenke alwil in Ehre ghalte dohanne, do isch Di Wange.